Upcyling an Halloween: Spielräume meets Stiftung Sozialidee
Nach keltischem Brauchtum ist es der Tag, an dem Untote ihr Unwesen treiben. Für den Nachwuchs in Deutschland ist es mittlerweile ein Highlight im Kalender: Halloween. Noch bevor die ersten Kinder und Jugendlichen in der Nürnberger Südstadt sich auf den Weg machten, um in schaurigen Kostümen an Türen zu klopfen und die Bewohner vor die Wahl „Süßes oder Saures“ zu stellen, traf sich eine rund 15-köpfige Gruppe von Menschen in schwarzen Jerseys in einem Hinterhof der Peter-Henlein-Straße. Die Gruppe versammelte sich dort vor einem riesigen Stapel Holz-Paletten…
Keine Angst, hier soll es nicht um das Ritual eines dunklen Kults gehen. Wobei man die ClubCommunity mittlerweile schon ein wenig als Sekte beschreiben könnte. Eine Sekte, die Gutes in der Region tut, um unseren gemeinsamen Lebensraum ein Stück besser zu machen. Die Spielräume-Helfer:innen waren gekommen, um aus Holz-Paletten eine Matsch-und Spielküche für die Kinder der Stiftung Sozialidee zu bauen, die im angrenzenden Gebäude beheimatet ist. Die Stiftung bringt Menschen verschiedenen Alters, verschiedener Kulturen, Bildungshintergründe und Lebensbiografien in der Südstadt zusammen und verhilft ihnen zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe. Bereits im Vorfeld hatten Michi und Tom von unserem Kooperationspartner, dem Urban Lab einen Bauplan für die Küche entworfen.
Gegen 17 Uhr überzeugten sich Club-Aufsichtsratspräsident Dr. Thomas Grethlein und unser stellvertretendes Vorstandsmitglied Dr. Michael Kläver persönlich vom Fortschritt der Upcyling-Aktion. Bis auf einige Regalbretter sowie Haken für die Spielzeugeimer und -töpfe, die in den letzten zwei Wochen über UnserClub.de gesammelt wurden, konnte die Spielküche fertiggestellt werden. Das Urban Lab kümmert sich in den nächsten Tagen um den Feinschliff. Einige Mütter von Familien, die zur Einrichtung gehören, überraschten die Helfer:innen mit einem afrikanischen und türkischen Imbiss. FCN-Partner Franken-Brunnen hatte den Helfer:innen mehrere Kästen Getränke zur Verfügung gestellt.
Mich persönlich begeisterte einmal mehr der positive Spirit und Zusammenhalt der Spielräume-Helfer:innen. Da war die Familie Harbich, die nicht nur zu allen Clubspielen mitsamt Hündin Daisy aus Oberösterreich anreist, sondern auch immer wieder bei Spielräume-Aktionen auftaucht. Letztmals bei Spielräume meets BikeKitchen. Oder Josh, der nie einen großen Hehl daraus macht, aber gefühlt jeden Monat bei einer ClubCommunity-Aktion dabei ist. Man kennt sich, freut sich über das Wiedersehen und hat mit dem Club ja sowieso immer ein gemeinsames Gesprächsthema.
Dass wir nicht einfach eine neue, fabrikfertige Spielküche für die Kinder gekauft und aufgestellt haben, bleibt mir als zweite positive Erinnerung an den Spielräume-Nachmittag im Gedächtnis. Denn in einer Welt rasant schwindender Rohstoffe sollte man der Umwelt zu Liebe öfter mal alte Dinge zu neuen Dingen umgestalten. Die Kinder werden beim Spielen mit der upgecycelten Paletten-Matschküche keinen Unterschied merken!
Apropos: Die neuen Räumlichkeiten der Stiftung Sozialidee wurden erst kürzlich renoviert und bezogen. Bisher fehlte aber auch drinnen noch ein ganz wesentliches Element: die Küche. Denn Essen und Kochen bringt Menschen zusammen und schafft Wohlbefinden. Die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg hat sich hier mit 25.000 Euro engagiert. Bald kann hier also nicht nur draußen an der Matschküche gespielt, sondern auch drinnen nach Herzenslust gekocht und gebacken werden.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen fleißigen Helfer:innen, unserem Community-Partner, dem 1. FC Nürnberg, dem Urban Lab und der Stiftung Sozialidee für die gute Zusammenarbeit! Es hat wieder Spaß gemacht. Gemeinsam haben wir etwas geschaffen, das auch noch ein Lächeln auf Kindergesichter bringt, wenn die letzten Halloween Süßigkeiten schon lange vernascht sind.
Benjamin Jung
ist unser Mann am Puls der Sportstadt. Als diplomierter Sportökonom und passionierter Amateurfußballer kennt er die Vereine und Sportplätze der Region. Im Vorstand des GOLDENEN RING e.V. setzt er sich ehrenamtlich für Nürnbergs Spitzensportler ein, die zu Olympischen und Paralympischen Spielen wollen.