Peeling aus Kaffeesatz: Erfrischende Geschäftsideen beim Gründerpreis für Schüler

Über sieben Kilogramm Kaffeesatz fallen bei Armin Machhörndl pro Tag in seinen drei Nürnberger Kaffeeläden an. Eine ganz schöne Menge und Grund genug, um darüber nachzudenken, ob dieses Abfallprodukt aus Fair Trade-Bohnen im Sinne der Nachhaltigkeit nicht doch noch für etwas gut sein könnte. Genau das taten Elif, Sara, Cedric, Moritz, Lina und Emma von der Sabel Realschule Nürnberg und nahmen mit ihrer fiktiven Firma „Coffee Club“ am Deutschen Gründerpreis für Schüler teil.

Bereits seit Herbst tüftelten die Neuntklässler an einer möglichen Geschäftsidee, „die sich um ein nachhaltiges Naturprodukt drehen sollte“. Schnell kam man auf den Kaffeesatz mit seinen positiven Wirkstoffen und mögliche Produkte wie Kaffeekerze, Kaffeeseife, Kaffee-Düngermix oder einem Peeling. In vielen – in Zeiten von Corona dann auch virtuellen – Treffen entwickelten sie einen Finanzplan für die Firmengründung und eine Marketingstrategie für die in liebevoller Handarbeit hergestellte Produktlinie.

Kaffee-Unternehmer Armin Machhörndl als Firmenpate beim Gründerpreis für Schüler

Einer, der ihnen als „Unternehmenspate“ dabei beratend zur Seite stand, ist Armin Machhörndl. Er gründete selbst vor 12 Jahren seine kleine 2-Mann-Kaffeerösterei und hat heute neben der Rösterei in Gostenhof ein Café in der Nürnberger Innenstadt und ein Café mit Bäckerei an der Fürther Straße. Was ihm bei den Gesprächen mit dem Team von „Coffee Club“ besonders wichtig war: Lokaler Verkauf in Cafés vor Ort statt Online-Handel.

Um sich nun selbst von möglichen Kaffeesatz-Produkten zu überzeugen und den Schülern zu ihrem zweiten Platz im regionalen Wettbewerb zu gratulieren, lud sie Armin Machhörndl zum Besuch in seine Rösterei nach Gostenhof ein. Bei köstlicher Duft von gemahlenem Kaffee, Mahl- und Dampfgeräuschen tauschten sich der echte und die angehenden Kaffeeexperten aus.

Frisch hergestellt wurde dabei aus dem Kaffeesatz auch ein Hautpeeling. „Die Idee der Schüler finde ich super. Ich habe ihnen deshalb gerne mit meinen Tipps geholfen und kann mir auch gut vorstellen, solche Produkte in meinen Läden zu verkaufen“, sagt Armin Machhörndl.

Auch den fiktiven Unternehmensgründern hat der Wettbewerb richtig Spaß gemacht, sie planen bereits weitere Schritte: Sobald wieder etwas mehr Zeit ist, soll es noch ein Buch mit Kaffee-Rezepten geben. Ob sie ihre Firma auch real jemals gründen, wissen die Neuntklässler jetzt noch nicht – aber das ist beim Deutschen Gründerpreis für Schüler auch zweitrangig.

Im regionalen Wettbewerb der Sparkasse Nürnberg belegte „Coffee Club“ den zweiten Platz und erhält ein Preisgeld von 500 Euro. Vielleicht eine Finanzspritze für das Rezeptbuch…

Informationen zum Deutschen Gründerpreis für Schüler

In der Spielphase von Januar bis Mai entwickelten die vier- bis fünfköpfigen Teams eine Geschäftsidee, einen Finanzplan und Marketing-Strategien – aufgrund von Corona überwiegend bei virtuellen Treffen. Mit einem Website-Baukasten konnten sie zudem eine eigene Website erstellen und ihre Geschäftsideen unter realen Bedingungen präsentieren. Ziel des Planspiels ist es, Schülerinnen und Schülern wirtschaftliches Fachwissen zu vermitteln und ihnen Mut zu machen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Beratend zur Seite standen den jungen Gründern ein Unternehmerpate aus der Wirtschaft, eine Lehrkraft sowie Spielbetreuer der Sparkasse.

Insgesamt nahmen in dieser Spielrunde beim regionalen Wettbewerb der Sparkasse Nürnberg rund 50 Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse in elf Teams teil. Bundesweit waren es über 3.500 Schülerinnen und Schüler in mehr als 800 Gruppen.

Weitere Preisträger beim Gründerpreis für Schüler im Geschäftsgebiet der Sparkasse Nürnberg

Ganz vorne lag im Geschäftsgebiet der Sparkasse Nürnberg das Team „Daero Technologies“ vom Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg. Die sechs der Q11 entwickelten „Displaydrohnen“, deren Bildflächen mit Werbung belegt und so für Marketing sowie Events gemietet werden können. Platz drei ging ebenfalls an das Hans-Sachs-Gymnasium. Die Gruppe „Silent Room“ will mit einem tragbaren Gerät Umgebungsgeräusche in Räumen ausschalten und durch die erzeugte Stille das Stressempfinden abbauen. Der ausgeprägte Gründergeist und das Engagement der betreuenden Lehrer am Hans-Sachs-Gymnasium wird von der Sparkasse Nürnberg mit 800 Euro belohnt.

Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Schülergruppen, den betreuenden Lehrern und den geduldigen Unternehmenspaten! Es hat wieder Spaß gemacht. Bis zur nächsten Runde!