Heute Wiese, morgen ihr Zuhause: Flo, Stefanie und Fynn Kerschner auf ihrem Bauplatz in Burgthann.

Foto:©Fabian Birke

WOHNEN

Genug geträumt

Unser Weg ins Eigenheim

TextMichael Bantele

„Nürnberg ist die geilste Stadt der Welt, aber künftig werde ich die S-Bahn nehmen, um mich in der Innenstadt mit Freunden auf eine Weinschorle zu treffen.“ Der Radiomoderator Flo Kerschner hatte wie viele andere junge Familien den Traum von den eigenen vier Wänden: ein frei stehendes Haus im Grünen. Jeder dritte Mietende würde am liebsten die Mietzahlung gegen eine Kreditrate für Eigentum eintauschen: egal, ob Einfamilien-, Reihen-haus oder Eigentumswohnung. Aber wie überall ist auch der Nürnberger Wohnungsmarkt angespannt. Wie funktioniert es trotzdem mit dem Eigenheim? Die Beispiele der Familien Kerschner und Tobia/Provenzano zeigen, dass die eigenen vier Wände auch in Zukunft kein Traum bleiben müssen.

Radiomoderator Florian – oder besser – Flo Kerschner hat sich mit seiner Frau Stefanie ein Grundstück in Burgthann gekauft. Die Baupläne sind gerade fertig, der Bauantrag soll bald eingereicht werden. „Und dann geht es voraussichtlich schnell los mit dem Bau“, hofft er. 135 Quadratmeter Wohn-(t)raum sollen auf dem 500 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Kein außergewöhnlicher Schnickschnack, einfach ein solides Massivhaus. Wird der „Berufsjugendliche“ der Flo Kerschner Show auf Hit Radio N1 mit seinen 42 Jahren zum Spießer? „Das sicher nicht. Aber eine Familie zu haben, ändert schon den Blickwinkel“, lacht Flo. Sohnemann Fynn ist gerade zwei Jahre alt, ein kleines Geschwisterchen ist unterwegs. „Fynn ist gerne draußen und auf dem Land kann man Kinder einfach sorgenfreier zum Spielen rausschicken“, erklärt Flo. Im Garten soll ein Matschspielplatz entstehen und eine Schaukel will der Papa selbst bauen.

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Genug geträumt

Unser Weg ins Eigenheim

TextMichael Bantele

Heute Wiese, morgen ihr Zuhause: Flo, Stefanie und Fynn Kerschner auf ihrem Bauplatz in Burgthann.

 

„Nürnberg ist die geilste Stadt der Welt, aber künftig werde ich die S-Bahn nehmen, um mich in der Innenstadt mit Freunden auf eine Weinschorle zu treffen.“ Der Radiomoderator Flo Kerschner hatte wie viele andere junge Familien den Traum von den eigenen vier Wänden: ein frei stehendes Haus im Grünen. Jeder dritte Mietende würde am liebsten die Mietzahlung gegen eine Kreditrate für Eigentum eintauschen: egal, ob Einfamilien-, Reihenhaus oder Eigentumswohnung. Aber wie überall ist auch der Nürnberger Wohnungsmarkt angespannt. Wie funktioniert es trotzdem mit dem Eigenheim? Die Beispiele der Familien Kerschner und Tobia/Provenzano zeigen, dass die eigenen vier Wände auch in Zukunft kein Traum bleiben müssen.

Radiomoderator Florian – oder besser – Flo Kerschner hat sich mit seiner Frau Stefanie ein Grundstück in Burgthann gekauft. Die Baupläne sind gerade fertig, der Bauantrag soll bald eingereicht werden. „Und dann geht es voraussichtlich schnell los mit dem Bau“, hofft er. 135 Quadratmeter Wohn-(t)raum sollen auf dem 500 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Kein außergewöhnlicher Schnickschnack, einfach ein solides Massivhaus. Wird der „Berufsjugendliche“ der Flo Kerschner Show auf Hit Radio N1 mit seinen 42 Jahren zum Spießer? „Das sicher nicht. Aber eine Familie zu haben, ändert schon den Blickwinkel“, lacht Flo. Sohnemann Fynn ist gerade zwei Jahre alt, ein kleines Geschwisterchen ist unterwegs. „Fynn ist gerne draußen und auf dem Land kann man Kinder einfach sorgenfreier zum Spielen rausschicken“, erklärt Flo. Im Garten soll ein Matschspielplatz entstehen und eine Schaukel will der Papa selbst bauen.

„Ein Spießer werde ich sicher nicht. Aber eine Familie zu haben, ändert den Blickwinkel.“

„Für mich bedeutet es auch ein wenig Freiheit, dass wir mit dem Haus einen Ort haben wer-den, an dem ich mich und vor allem die Kinder sich entfalten können.“Auch wenn Flo Kerschner dank seines Berufs in Nürnberg bekannt ist wie ein bunter Hund, hatte er mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie andere. „Zugegeben: Ich habe erst nach einem Grundstück im Stadtgebiet gesucht. Aber die Grundstücke, die in Frage kamen, kann man sich kaum leisten“, erinnert er sich. Ein Blick in die Statistiken gibt ihm Recht. Während die Einwohnerzahl in Nürnberg wächst – bis 2035 rechnet man mit 25.000 zusätzlichen Bürger*innen – schrumpft der Wohnbestand aktuell. Jährlich bräuchte die Stadt rund 2.000 neue Wohnungen, um das Wachstum aufzufangen. Eine Knappheit, die sich auch auf Verfügbarkeit und Preis von Baugrund in Nürnberg auswirkt: Zwischen 583 und 973 Euro kostet der Quadratmeter Baugrund. Da verwundert es nicht, dass im Stadtgebiet im Jahr 2020 nur 195 Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut wurden, 105 von privaten Bauherren. Diese Zahlen waren für den Radiojournalisten aber noch lange kein Grund, seinen Traum aufzugeben.

HEIKLER PROZESS,INDIVIDUELLE LÖSUNG

Also richtete Flo mit seiner Familie den Blick aufs Umland. Fündig wurde letztlich seine Schwiegermutter, ganz klassisch in einer Zeitungsanzeige. „Dann musste die Finanzierung gestemmt werden. Und sagen wir so: Ich habe mit 20 natürlich nicht auf die Stimmen gehört, die mir geraten haben, einen Bausparer anzulegen oder Ähnliches“. Bei seiner Hausbank und anderen Großbanken wurdeabgewunken – zu wenig Eigenkapital. „Da gibt es Standard-Produkte und wenn die nicht auf einen passen, hat man halt Pech gehabt“, schätzt Flo. „Über eine Mitarbeiterin kam ich dann zur Sparkasse.“ Der Sparkassen-Berater erarbeitete mit Flo und Stefanie eine Finanzierung, die passgenau auf ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse erstellt war – und auch schlaflosen, sorgenvollen Nächten vorbeugte. „Das ist schon ein heikler Prozess. Ich habe es sehr geschätzt, dass mit uns ganz transparent und mit einfachen Worten kommuniziert wurde. Wir fühlten uns ernst genommen. Und am Ende kam auch einfach ein Finanzierungsangebot heraus, das für uns am lukrativsten war.“

Vorfreude auf die eigenen vier Wände: Radiomoderator Flo Kerschner baut mit seiner Frau Stefanie ein Einfamilienhaus. Foto: ©Fabian Birke


WOHNEN IN DER REIHE

Ein frei stehendes Haus im Grünen, das ist auch der Traum von Damiano Tobia und seiner Frau Rossana Provenzano. „Aber das war für uns einfach außerhalb unserer Möglichkeiten. Wir wollten unbedingt in der Stadt bleiben, damit unsere Eltern mal auf die Kinder aufpassen können“, erzählt der 36 Jahre alte Industriemechaniker. Also begab sich das Paar mit seinen Zwillingen Ilenia und Leandro auf die Suche nach einem Eigenheim, das eher möglich schien. Fündig wurden sie in Nürnberg-Gaismannshof: 2019 kauften sie ein Reihenhaus mit 127 Quadratmetern Wohnfläche. Auf drei Stockwerken verteilen sich fünf Wohnräume, die geräumige Küche und den Keller nicht mit eingerechnet.

Rossana Provenzano, Damiano Tobia und ihre Kinder Ilenia und Leandro haben ihr Glück in einem Reihenhaus in Nürnberg-Gaismannshof gefunden.

Foto: ©Fabian Birke

ERST AUSDAUER,DANN SCHNELLIGKEIT

Ihre Suche nach einem Eigenheim beginnt das Paar kurz nach der Hochzeit 2011 in der Nürnberger Südstadt, zunächst nach einer Eigentumswohnung. „Die 3,5-Zimmer-Wohnung sollte der erste Schritt sein. Wir wollten uns vergrößern, wenn Kinder kommen. Mit Zwillingen hatten wir nicht gerechnet“, lacht Damiano heute. Wenige Jahre nach der Geburt von Ilenia und Leandro war klar: Auf Dauer ist die Wohnung zu klein. Bis zur Ein-schulung der heute achtjährigen Kinder sollte ein größeres Zuhause gefunden sein. Rund drei Jahre lang hielten die jungen Eltern auf sämtlichen Online-Portalen und Immobilien-Apps Ausschau. Ungezählte Besichtigungstermine später hatten sie immer noch keinen Erfolg. „Da war ein gewis-ses Maß an Frustration zu spüren“, erinnert sich Sylvia Nölp, die bereits seit 16 Jahren die Familie in Finanzfragen begleitet – erst als Beraterin der Eltern, dann auch von Rossana und ihrem Mann. „Wir haben von unserer Seite alles getan, damit es bei der Kaufentscheidung dann sehr schnell gehen kann. Der Finanzierungsrahmen war festgelegt, wir haben dann auch noch ein paar Tipps für die Besichtigungen gegeben. Die sind immerhin wie ein Vorstellungsgespräch.“
Als die Hoffnung schon fast geschwunden war, stolperte die Familie über ihr heutiges Haus. Direkt nach der Besichtigung – noch bevor die eigenen Eltern informiert wurden – folgte der Anruf bei Sylvia Nölp. „Wir konnten noch am gleichen Tag die Finanzierung bewilligen“, erzählt die Sparkassen- Beraterin. Und so ging dann alles sehr schnell. „Uns kam auch das Quäntchen Glück zu Hilfe, das man braucht. Die Vorbesitzerin wollte unbedingt, dass die Finanzierung über die Sparkasse läuft – und ihr Großvater hatte ebenfalls italienische Wurzeln“, erinnert sich Rossana.

SELBST ANGEPACKT

Damit der Traum vom Eigenheim wahr wird, ging die Familie auch Kompromisse ein: Das Badezim-mer ist Rossana deutlich zu klein geraten. Und der bauliche Zustand des Hauses war renovierungs-bedürftig. „Das Haus hatte Holzdecken, was so gar nicht mein Geschmack war. Alles war recht alt und dunkel“, erinnert sich Damiano. Das Potenzial, das in dem Haus steckte, legte er mit der Unterstüt-zung von Freunden selbst frei. „Wir haben praktisch alles neu gemacht. Die Böden und Decken erneuert, die Bäder saniert und die Küche ausgetauscht“, zählt er auf.
Heute ist die Baustelle längst einem modernen, gemütlichen Zuhause gewichen. Doch findet Damiano immer neue Möglichkeiten, es zu verschönern. Als Nächstes möchte er den Vorgarten gestalten, dann die Fassade erneuern, und auch eine Terrassenüberdachung steht auf der Wunschliste der Familie. „Es gibt immer etwas zu tun. Und wenn ich fertig bin, fange ich vermutlich erneut von vorne an“, lacht er.
Den Traum vom Eigenheim haben viele. Und so unterschiedlich die Menschen, so verschieden ist auch das erträumte Zuhause: Das frei stehende Einfamilienhaus auf der grünen Wiese, das innerstädtische Reihenhaus – oder die schmucke Eigentumswohnung in bester Lage. Auch das ist ein Traum, den es sich zu träumen lohnt. Denn in Nürnberg entstehen derzeit zahlreiche Wohnungen in größeren Wohnkomplexen wie beispielsweise dem Seetor in Nürnberg-Mögeldorf.

Toben bis zum Umfallen: Herzstück des Gartens ist das Trampolin – zumindest für Leandro und Ilenia..

Foto: ©Fabian Birke