Geldabheben im Ausland

1. Januar 2020

Das Eis am Strand, die Cola aus dem Automaten, das Trinkgeld für den Kellner: Nicht alles kann man im Urlaub mit Karte bezahlen. Ist auch kein Problem – schließlich können Reisende mit ihrer girocard oder Kreditkarte auch im Ausland Bargeld am Automaten abheben. Was ihr dabei beachten solltet und wie ihr unnötige Gebühren vermeidet.

Geldabheben mit der Girocard

Schaut euch die Rückseite eurer girocard (früher EC-Karte genannt) an. Seht ihr dort ein V-Pay- oder Maestro-Logo? Wenn ja, könnt ihr mit eurer Karte im Ausland zahlen oder Geld abheben. Das V-Pay-Verfahren kann im europäischen Ausland, Maestro weltweit verwendet werden. Sparkassen-Cards haben das Maestro-Logo und sind damit weltweit einsetzbar.

Da bei Abhebungen in Fremdwährungen ein erhöhter Verwaltungsaufwand besteht und der Betrag in Euro umgerechnet werden muss, verlangen viele Sparkassen und Banken dafür Gebühren. Erkundigt euch am besten vor der Reise, welche Kosten genau anfallen. So gibt es keine böse Überraschung, wenn ihr nach dem Urlaub eure Kontoauszüge checkt. Die Gebühr für Fremdwährungen wird entweder in Form eines Pauschalbetrags (bei der Sparkasse Nürnberg z. B. fünf Euro je Abhebung) oder prozentual (gängig sind meist ein bis drei Prozent des Abhebebetrags) erhoben.

Doch beachtet: Nicht überall auf der Welt werden ausländische girocards akzeptiert. Hinzu kommt, dass in vielen Ländern außerhalb Europas die notwendigen Daten beim Geldabheben noch über den Magnetstreifen der Geldkarte übertragen werden. Dieser ist recht anfällig für Skimming – die Daten können von Betrügern geklaut werden.

Aus diesem Grund sind europäische Geldkarten inzwischen mit dem sehr viel sichereren EMV-Chip ausgestattet (EMV steht für Europay International, Mastercard und VISA). Der Magnetstreifen kommt in Deutschland kaum noch zum Einsatz. Viele Kartenbesitzer merken deshalb nicht, wenn der Magnetstreifen beschädigt ist und nicht mehr funktioniert. Ist das der Fall, könnt ihr im Ausland unter Umständen kein Geld abheben. Für Fernreisen ist deshalb eine Kreditkarte empfehlenswert.

Geldabheben mit der Kreditkarte

Schaut euch im Ausland nach Geldautomaten mit dem Visa- oder Mastercard-Logo um. Und nicht vergessen: Zum Geldabheben braucht ihr eure Kreditkarten-PIN. Falls ihr eine Sparkassen-Kreditkarte habt könnt ihr an unseren Geldautomaten in wenigen Schritten auch eine individuelle Wunschpin vergeben. Auch bei Kreditkarten fallen unter Umständen Gebühren fürs Geldabheben im Ausland an: 2 % – mindestens 6 Euro bei ausländischen Geldautomaten. Bei den Kreditkarten der Sparkasse Nürnberg – Mastercard Platinum, Mastercard Gold und Mastercard X-TENSION – ist das kostenlos. Bei Abhebung in Fremdwährung zzgl. 1,5% Auslandseinsatzentgelt.

Übrigens: Meist ist das Geldabheben am Automaten trotz der anfallenden Gebühren deutlich günstiger, als Bargeld zuhause oder vor Ort in einer Bank oder Wechselstube umzutauschen. Je nach Kurs müsst ihr hierbei nämlich mit drei bis fünf Prozent Aufschlag rechnen.

Kostenfalle DDC

Neben Ihrer Sparkasse oder Bank können auch die Geldautomaten-Betreiber im jeweiligen Land Gebühren erheben. Seht euch nach der Aufschrift „0 % Commission“ um.

Eine ärgerliche Kostenfalle ist die „Dynamic Currency Conversion“:  Ihr werdet beim Abheben gefragt, ob der Betrag als Euro oder in der jeweiligen Landeswährung verrechnet werden soll. Die erste Variante scheint auf den ersten Blick attraktiv und transparent: Der Urlauber weiß genau, wie viel Euro vom Konto abgebucht werden und muss den Betrag nicht selbst umrechnen. Die Automatenbetreiber erheben für diese Leistung jedoch saftige Gebühren oder rechnen den Betrag zu einem schlechten Wechselkurs um. Die Aufschläge betragen nicht selten bis zu 10 Prozent.

Unsere Empfehlung ist daher: Meidet solche Währungsumrechnungen. Wählt die Option, den Betrag in der Landwährung abzurechnen. Die Umrechnung übernimmt dann Eure Hausbank – zu einem deutlich besseren Kurs. So bleibt mehr Geld für Souvenirs übrig.

Gute Vorbereitung ist das A und O

SparkassenCard, Kreditkarte oder Reiseschecks – welches Zahlungsmittel für welches Land am besten geeignet ist, erfahrt ihr auf dem Informationsportal von s-payment.

© Deutscher Sparkassen Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Deutscher Sparkassen Verlag GmbH.

Auf was man neben der Bargeldversorgung sonst so alles achten sollte, wenn es endlich in den Urlaub geht, hat meine Kollegin Steffi in ihren fünf Urlaubstipps für euch zusammengefasst. Wenn es dann trotz aller „Präventiv-Maßnahmen“ zu einem Notfall im Urlaubsland kommt, findet ihr in folgendem Artikel eine Übersicht zu den wichtigsten Notfallnummern.